Frau mit Job in der Rüstungsindustrie arbeitet am Computer.

Gefragte Jobs in der Rüstungsindustrie: Deine Karrierechancen im Defence-Sektor

Die Rüstungsindustrie befindet sich im rasanten Wandel und bietet Dir heute so viele Chancen wie selten zuvor. Moderne Verteidigungssysteme basieren auf Hightech: Elektronik, Software, Sensorik und KI arbeiten darin nahtlos zusammen. Dafür werden dringend Fachkräfte gesucht, ob im Systems Engineering, in der Cybersecurity, Sensorik oder Robotik. In diesem Artikel erfährst Du, welche Jobs besonders gefragt sind, welche Einstiegsmöglichkeiten Du hast und welche Skills Dir den Weg in den Defence-Sektor öffnen.
05
Dez
2025

Jobs im Defence-Sektor: Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rüstungsindustrie wächst stark und sucht Fachkräfte für Hightech-Bereiche wie Cyberabwehr, Sensorik, Kommunikation, KI und Robotik.
  • Besonders gefragt sind Spezialist:innen im Systems Engineering, in der Cybersecurity, in Embedded Systems und in der Softwareentwicklung für sicherheitskritische Anwendungen.
  • Typische Rollen reichen von Systems Engineers über Embedded- und Hardwareentwickler:innen bis hin zu Cyber-Analyst:innen, Signalverarbeitungsingenieur:innen und KI-Expert:innen.
  • Auch Quereinsteiger:innen aus Luftfahrt, Automotive, Energie, Telekommunikation, Medizintechnik oder Software haben sehr gute Chancen, wenn technische Überschneidungen bestehen.
  • Die Branche bietet attraktive Gehälter, langfristige Projekte und klare Karrierewege, sowohl im technischen Bereich als auch im Management.
  • Für den Einstieg sind eine klare Motivation, technische Projekterfahrung und hohe Zuverlässigkeit wichtig; Normenkenntnisse sind von Vorteil.

Jobs in der Rüstungsindustrie: Gefragte Spezialisierungen und Fachkräfte

Moderne Verteidigungssysteme sind komplexe Hightech-Produkte, deren Leistungsfähigkeit immer stärker von Elektronik, Sensorik und Software abhängt. Die Nachfrage wächst besonders stark in technologischen Zukunftsfeldern wie:

  • Cyberabwehr & elektronische Kriegsführung: Schutz kritischer Infrastrukturen, Angriffserkennung und digitale Verteidigung
  • Sensorik & Aufklärung: Radar-, Infrarot- und Drohnentechnologie
  • Kommunikation & Vernetzung (C4ISR): Taktische Netzwerke, verschlüsselte Datenübertragung und Satellitenkommunikation
  • Künstliche Intelligenz: Zielerkennung, autonome Systeme und Entscheidungsunterstützung
  • Robotik & Autonomie: Unbemannte Fahrzeuge, Drohnen und Minenräumung

Mit der technologischen Aufrüstung wächst der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften. Besonders gefragt sind Expert:innen in folgenden Bereichen:

  1. Systems Engineering und MBSE
  2. Cybersecurity und Kryptografie
  3. Embedded Systems mit Safety-Anforderungen
  4. Softwareentwicklung für sicherheitskritische Anwendungen

Der Fachkräftemangel ist deutlich spürbar. Gleichzeitig bietet die Branche Dir als Bewerber:in langfristige Perspektiven, moderne Arbeitsfelder und die Möglichkeit, an sicherheitsrelevanten Schlüsseltechnologien zu arbeiten. Weitere Hintergründe zum Strukturwandel und zur Bedeutung der Branche findest Du im Überblicksartikel zur Rüstungsindustrie.

Defence und Deine Haltung

Eine Tätigkeit im Defence-Sektor setzt voraus, dass Du Dich mit Deiner persönlichen Haltung zu Sicherheits- und Verteidigungsthemen auseinandersetzt. Die Branche erwartet keine bestimmte politische Meinung, aber ein grundlegendes Verständnis dafür, dass ihre Produkte sicherheitsrelevante Aufgaben erfüllen. Wenn Du damit grundsätzlich einverstanden bist und Dich mit der Mission des Unternehmens identifizieren kannst, bietet Dir der Defence-Bereich spannende technische Herausforderungen.

Wer hingegen aus moralischen Gründen Vorbehalte hat, wird sich in diesem Umfeld vielleicht schwer tun. Eine klare, reflektierte Haltung hilft Dir daher, zu entscheiden, wie gut dieser Karriereweg zu Deinen eigenen Werten passt.

1. Systems Engineering

Systemingenieurinnen und -ingenieure spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung moderner Verteidigungstechnologien. Sie koordinieren hochkomplexe technische Gesamtsysteme, vom Flugabwehrsystem über vernetzte Sensorplattformen bis hin zur sicheren Kommunikationsarchitektur. Dabei bilden sie die Schnittstelle zwischen Hard- und Softwareteams, dem Projektmanagement und den Kundenanforderungen.

Typische Aufgaben:

  • Systemdesign und Architekturplanung
  • Modellbasiertes Systems Engineering (MBSE) mit Tools wie SysML
  • Schnittstellenmanagement zwischen Software, Hardware und Sensorik
  • Ableitung, Analyse und Pflege von Anforderungen über den gesamten Produktlebenszyklus

Gesuchte Skills:

  • Erfahrung mit sicherheitsrelevanten Systemen
  • Verständnis für interdisziplinäre technische Prozesse
  • Kenntnisse in Simulation, Modellierung und Systems Thinking

Gesuchte Profile:

  • Systemarchitekt:innen
  • Requirements Engineers
  • Safety Engineers
  • MBSE-Spezialist:innen
  • Systems Engineers mit sicherheitsrelevantem Hintergrund

Branchenbeispiele und typische Einsatzfelder:

  • Luft- und Raumfahrt: Avioniksysteme, Missionssysteme für bemannte und unbemannte Fluggeräte, Satellitenkommunikation
  • Land- und Marinesysteme: Gefechtsfahrzeuge, Führungs- und Waffensysteme, U-Boot- und Überwassersensorik
  • Sensorik und Aufklärung: Entwicklung integrierter Radar-, IR- und EO-Sensorpakete; Datenfusion für Echtzeitlagebilder
  • Kommunikations- und C4ISR-Systeme: Sichere Kommunikationsnetzwerke, taktische Datenlinks, interoperable Führungsinformationssysteme
  • Drohnen- und Robotiksysteme: Architektur und Systemintegration autonomer Flug- und Bodensysteme

Lust auf spannende Karrierechancen im Systems Engineering? In unserer Jobbörse findest Du zahlreiche Positionen für Systems Engineers, Systemarchitekt:innen, Requirements Engineers und viele weitere spezialisierte Rollen im sicherheitsrelevanten Umfeld.

2. Embedded Software und Hardware-Entwicklung

Softwareentwickler im Defence-Sektor

Embedded-Expertinnen und -Experten entwickeln das technische „Herz“ moderner Verteidigungssysteme: Steuerungssoftware, Elektronik und hardware­nahe Komponenten, die sicherheitskritische Funktionen präzise und zuverlässig ausführen. Sie arbeiten an Technologien, die in Echtzeit reagieren müssen und höchsten Sicherheits-, Robustheits- und Qualitätsanforderungen unterliegen.

Typische Aufgaben:

  • Entwicklung von Firmware und Echtzeitbetriebssystemen
  • Elektronische Lenkung und Stabilisierung, beispielsweise bei Raketen, Drohnen, Flugkörpern oder Artilleriesystemen
  • Testing, Debugging und Validierung sicherheitskritischer Embedded-Systeme
  • Entwicklung und Optimierung hardwarebezogener Software für Sensorik, Kommunikation und Robotik

Gesuchte Kompetenzen:

  • FPGA-Design, Leistungselektronik, EMV und Hochfrequenztechnik
  • Programmierung in C/C++ für Embedded- und Echtzeitsysteme
  • Kenntnisse von Normen wie DO-178C (Luftfahrtsoftware) oder ISO 26262 (funktionale Sicherheit)
  • Erfahrung mit Entwicklungs- und Testumgebungen für sicherheitsrelevante Systeme

Gesuchte Profile:

  • Embedded Software Engineers
  • Hardwareentwickler:innen
  • FPGA-Designer:innen
  • Elektronikingenieur:innen für Leistungselektronik
  • Avionik- und Steuerungstechniker:innen

Branchenbeispiele und typische Einsatzfelder:

  • Luft- und Raumfahrt: Entwicklung von Avioniksoftware, Flugsteuerungen, Triebwerksregelungen und Missionssystemen
  • Drohnen- und UAV-Technologie: Steuerungs- und Navigationsalgorithmen, Stabilisierungssysteme, Autonomie-Funktionen
  • Lenkflugkörper und Raketen: Elektronische Lenkung, Aktuatorsteuerung, Sensorik-Integration und Echtzeitregelung
  • Land- und Marinesysteme: Embedded-Systeme für Gefechtsfahrzeuge, Schutzsysteme, Turmsteuerungen oder U-Boot-Elektronik
  • Sensorik und Optronik: Firmware für Radar-, Laser- oder elektrooptische Systeme, Signalvorverarbeitung, hardwarenahe Datenerfassung
  • Kommunikationssysteme: Entwicklung verschlüsselungsfähiger Funkgeräte, taktischer Kommunikationshardware und HF-Baugruppen

Ob Embedded Software Engineer, FPGA-Designer:in, Elektronikentwickler:in oder Avionik-Spezialist:in: Entdecke jetzt passende Jobs und finde die Position, die zu Deinem technischen Profil passt!

3. Cybersecurity und Kryptografie

Mit der zunehmenden Digitalisierung militärischer Systeme wächst die Bedrohungslage – und damit der Bedarf an hochqualifizierten IT-Sicherheitsfachkräften. Cybersecurity-Expertinnen und -Experten schützen kritische Infrastrukturen, Kommunikationssysteme und Einsatznetze vor Spionage, Manipulation und Angriffen. Kryptograf:innen stellen sicher, dass Daten in militärischen Anwendungsszenarien zuverlässig verschlüsselt, authentifiziert und manipulationssicher übertragen werden.

Typische Aufgaben:

  • Penetration Testing, Ethical Hacking und Schwachstellenanalysen
  • Aufbau, Absicherung und Überwachung militärischer Netzwerke
  • Entwicklung und Implementierung kryptografischer Verfahren für Daten-, Signal- und Kommunikationssicherheit
  • Analyse und Abwehr von Cyberangriffen sowie Incident Response
  • Security by Design in Software- und Systementwicklungsprojekten

Gesuchte Kompetenzen:

  • Erfahrung mit BSI-, NATO- oder EU-Zertifizierungen und Sicherheitsstandards
  • Kenntnisse in Post-Quantum-Kryptografie und moderner Schlüsselverwaltung
  • Erfahrungen mit Red/Blue Teaming, SIEM-Tools oder forensischen Methoden

Gesuchte Profile:

  • Cyber Defence Analyst:innen
  • Penetration Tester/Ethical Hacker
  • Secure Software Developer
  • Kryptograf:innen
  • Security Architects

Branchenbeispiele und typische Einsatzfelder:

  • Militärische Kommunikationssysteme: Absicherung taktischer Funkgeräte, Datenlinks, Satellitenverbindungen und Führungssysteme
  • Sensorik, Radar und Aufklärung: Schutz sensibler Datenströme, verschlüsselte Datenübertragung zwischen Sensoren, Plattformen und Leitstellen
  • Luft- und Raumfahrt: Absicherung vernetzter Avioniksysteme, Kommunikationsprotokolle für UAVs und bemannte Luftfahrzeuge
  • Land- und Marinesysteme: Verteidigung vernetzter Fahrzeugplattformen, Bordnetzwerke, Navigations- und Gefechtsinformationssysteme
  • Kritische Infrastruktur und Logistiksysteme: Schutz von Energie-, Kommunikations-, Wartungs- und Versorgungssystemen der Streitkräfte
  • Softwareentwicklung: Integration sicherer Entwicklungsprozesse (Secure SDLC), Code-Härtung und Kryptomodul-Entwicklung für Embedded-Systeme

In unserer Jobbörse findest du attraktive Positionen wie Cyber Defence Analyst:in, Penetration Tester, Security Architect sowie Kryptograf:in. Perfekt für alle, die moderne Sicherheits- und Verteidigungssysteme aktiv schützen und weiterentwickeln möchten.

4. Sensorik, Kommunikation und Data Fusion

Sensorik, Kommunikation und Datenfusion bilden das Rückgrat moderner militärischer Aufklärung und Gefechtsführung. Sie liefern präzise Informationen über den Luftraum, das Gelände und das elektromagnetische Umfeld. Fachkräfte in diesem Bereich entwickeln, integrieren und vernetzen Sensoren und Kommunikationssysteme, um zuverlässige Lagebilder zu ermöglichen und den Informationsvorsprung zu sichern.

Typische Aufgaben:

  • Entwicklung und Optimierung von Radar-, Optronik- und elektrooptischen Systemen
  • Signalverarbeitung, Datenanalyse und Implementierung von Algorithmen zur Mustererkennung
  • Integration diverser Sensoren in Flug-, Land- oder Marinesysteme
  • Entwicklung sicherer und störungsresistenter Kommunikationsschnittstellen
  • Datenfusion aus mehreren Quellen (z. B. Radar und Infrarot) zur Erstellung eines konsistenten Lagebildes

Gesuchte Kompetenzen:

  • Erfahrung in Nachrichtentechnik, Radar- oder Optroniktechnologie
  • Kenntnisse in Satellitenkommunikation, HF-Technik und digitalen Übertragungsverfahren
  • Verständnis für Echtzeit-Datenintegration und Latenzoptimierung
  • Erfahrung in Embedded- oder Echtzeitsystemen von Vorteil

Gesuchte Profile:

  • Radar- und Optronik-Spezialist:innen
  • Signalverarbeitungsingenieur:innen
  • Kommunikationssystem-Entwickler:innen
  • Sensorik-Expert:innen
  • Spezialist:innen für Datenfusion und C4ISR-Systeme

Branchenbeispiele und typische Einsatzfelder:

  • Aufklärungs- und Sensorsysteme: Entwicklung von Radar- und IR-Sensoren für Flugzeuge, Drohnen, Hubschrauber und Bodenstationen
  • Luft- und Raumfahrt: Integration komplexer Sensorpakete in bemannte und unbemannte Fluggeräte, Entwicklung von Avionik-Sensorik
  • Marinesysteme: Unterwasser- und Oberflächensensorik, Sonar- und Navigationssysteme, U-Boot-Aufklärung
  • Gefechtsfahrzeuge und Landplattformen: Vernetzte Sensorcluster zur Fahrzeugumfeldaufklärung, Laserwarnsysteme, Zielverfolgung
  • C4ISR und militärische Kommunikation: Entwicklung und Betreuung taktischer Kommunikationsnetze, satellitengestützte Verbindungen, elektronische Kampfführung
  • Multisensor-Datenfusion: Zusammenführung von Daten aus Radar, EO/IR, Funkaufklärung und Satelliten zur Erstellung eines umfassenden Lagebildes in Leitständen und Gefechtszentralen

In unserer Jobbörse warten spannende Positionen auf Dich für Deine Karriere im Bereich militärische Sensorik und Datenfusion!

5. Künstliche Intelligenz und Robotik

Künstliche Intelligenz und Robotik zählen zu den am schnellsten wachsenden Technologiefeldern der Verteidigungsindustrie. Die Anwendungen reichen von autonom fliegenden Drohnen über unbemannte Bodensysteme bis zu KI-gestützten Aufklärungs- und Entscheidungsplattformen. Expertinnen und Experten in diesem Bereich entwickeln Algorithmen, die Sensoren interpretieren, Ziele erkennen, Bewegungen steuern und komplexe Umgebungen analysieren, oftmals unter Echtzeitanforderungen und hohen Sicherheitsstandards.

Ingenieure für Robotik arbeiten in der Rüstungsindustrie.

Typische Aufgaben:

  • Entwicklung von KI-Algorithmen zur Ziel- und Objekterkennung
  • Programmierung autonomer Flug- oder Bodensysteme
  • Entwicklung von Navigations- und Entscheidungslogiken für autonome Plattformen
  • Predictive-Maintenance-Modelle zur Wartungsoptimierung
  • Datenanalyse, Training von ML-Modellen und Implementierung in Embedded- oder Echtzeitsysteme

Gesuchte Kompetenzen:

  • Erfahrung in Machine Learning, Deep Learning und Computer Vision
  • Kenntnisse in Sensorfusion, Datenmodellierung und Signalverarbeitung
  • Erfahrung mit KI-Frameworks (z. B. TensorFlow, PyTorch), C++ und Python
  • Verständnis für Echtzeitbetriebssysteme und autonome Entscheidungslogiken
  • Interesse an interdisziplinärer Hightech-Entwicklung

Gesuchte Profile:

  • AI Engineer / Machine Learning Engineer
  • Data Scientist Defence
  • Robotics Engineer
  • Autonomy Software Developer
  • Spezialist:innen für KI-basierte Aufklärungssysteme

Branchenbeispiele und typische Einsatzfelder:

  • Drohnen- und UAV-Technologie: Entwicklung von Autonomie- und KI-Modulen für Aufklärungsdrohnen, Zielerkennungssysteme und Navigationsalgorithmen
  • Unbemannte Bodensysteme (UGVs): Steuerungssoftware, Hinderniserkennung, Wegplanung und autonome Missionsführung
  • Robotische Systeme: Einsatz bei Minenräumrobotern, Explorationsfahrzeugen und Assistenzrobotik für taktische Operationen
  • Aufklärungs- und Sensorplattformen: KI-basierte Auswertung von Radar-, EO/IR- oder SIGINT-Daten, automatische Bedrohungserkennung
  • Führungs- und Entscheidungssysteme (C2/C4ISR): Entscheidungsunterstützung durch KI, Musteranalyse, automatisierte Lagebilderstellung
  • Wartung und Logistik: Predictive-Maintenance-Modelle für Flugzeuge, Fahrzeuge und technische Systeme
  • Simulation und Training: KI-gestützte Simulationen von Einsatzszenarien oder virtuellen Trainingsumgebungen

Interessierst Du Dich für Künstliche Intelligenz und Robotik in der Verteidigung?
In unserer Jobbörse findest Du spannende Stellen im Bereich KI, Robotik und autonome Systeme.

Defence: Quereinsteiger:innen willkommen

Die Rüstungsindustrie öffnet sich zunehmend für Fachkräfte aus der zivilen Industrie. Der hohe Bedarf an technischer Expertise, wachsende Entwicklungsprogramme und die zunehmende Bedeutung von Elektronik, Software und Systemintegration sorgen dafür, dass Du auch als qualifizierte:r Bewerber:in aus verwandten Branchen sehr gute Einstiegschancen hast. Besonders die Luft- und Raumfahrt, die Energiewirtschaft, die Medizintechnik sowie die Software- und Automatisierungsbranche bieten ideale Anknüpfungspunkte, da dort ähnliche Sicherheitsstandards, Prozessstrukturen und technologische Anforderungen gelten.

Philipp Riedel - YER Deutschland

Einstiegsmöglichkeiten für Quereinsteiger:innen

„Grundsätzlich beobachten wir eine zunehmende Öffnung der Rüstungsbranche für Quereinsteiger:innen und internationale Fachkräfte, beispielsweise aus den Bereichen zivile Luftfahrt, Automotive oder Telekommunikation. Die Relevanz von Quereinsteiger:innen ist dabei jedoch stark positionsabhängig. Konkret heißt das: Immer dann, wenn es viele technologische Überschneidungen zwischen dem Bereich Defence und traditionellen Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, der Robotik oder der Industrial Automation gibt, eröffnen sich für Fachkräfte aus dem zivilen Umfeld hier neue Einstiegs- und Karriereoptionen.“

Philipp Riedel, CEO von YER Deutschland

Typische Wechselprofile:

  • Ingenieur:innen aus der Luftfahrt mit Erfahrung in Avionik, Strukturanalyse oder sensiblen Systemen
  • Softwareentwickler:innen aus den Bereichen Automotive oder Industrie 4.0 mit Know-how in Embedded-Software, Echtzeitsystemen oder funktionaler Sicherheit
  • Fachkräfte aus den Bereichen Energieversorgung oder Telekommunikation mit Expertise in Netztechnik, Cybersecurity oder kritischer Infrastruktur

Wichtige Voraussetzungen:

  • Bereitschaft, sich in militärische Standards, Prozesse und Sicherheitsanforderungen einzuarbeiten
  • Technisches Verständnis und Interesse an komplexen, interdisziplinären Systemen
  • Offenheit für sicherheitsrelevante Fragestellungen und die damit verbundene Verantwortung

Viele Unternehmen unterstützen den Einstieg durch strukturierte Einarbeitungsprogramme, Weiterbildungen oder interne Schulungen. Dazu gehören Trainings zu militärischen Normen (z. B. MIL-STD, STANAG), Systemintegration, Projektmanagement und sicherheitsrelevanten Prozessen. Dadurch kannst Du als Quereinsteiger:in innerhalb weniger Monate die notwendigen Basics erwerben und Dich gezielt in projektspezifische Aufgaben einarbeiten.

Von der Automotive-Branche zu Defence wechseln?

„Wer aus der Automobilindustrie kommt, muss häufig mit einem höheren Einarbeitungsaufwand rechnen – und sollte die Unterschiede nicht unterschätzen. Ein Quereinstieg ist aber per se möglich. Insbesondere dann, wenn die Bewerber:innen über das gefragte technische Know-how verfügen und die Bereitschaft mitbringen, sich in sicherheitsspezifische Anforderungen einzuarbeiten.“

Philipp Riedel, CEO von YER Deutschland
in „Quereinstieg in die Rüstungsindustrie: Ist Karriere dort nun 'salonfähig'?“

Karriere und Gehalt: Deine Perspektiven in der Rüstungsindustrie

Die Rüstungsindustrie bietet insbesondere technisch spezialisierten Fachkräften stabile, langfristige Karrierewege und attraktive Vergütungsmodelle. Als Ingenieur:in profitierst Du von klaren Entwicklungsstrukturen und der Möglichkeit, Dich sowohl fachlich als auch führungsverantwortlich weiterzuentwickeln.

Einstiegsgehälter brutto/Jahr (Ingenieur:innen):

  • Bachelor: 52.000 - 60.000 €
  • Master: 58.000 - 68.000 €
  • Promotion: 65.000 - 75.000 €

Damit liegen die Einstiegsgehälter häufig über denen vieler anderer Industriebereiche. Dies ist insbesondere auf die hohen technischen Anforderungen und die sicherheitskritischen Projekte zurückzuführen.

Ingenieurin mit Defence-Job arbeitet am Laptop.

Gehälter erfahrener Fachkräfte (brutto/Jahr)):

  • Systemingenieur:in (Senior): 80.000 - 100.000 €
  • Cybersecurity-Expert:in: 85.000 - 110.000 €
  • Kryptografie-Spezialist:in: 90.000 - 120.000 €
  • Technical Lead: bis zu 130.000 €

Fachkräfte mit Sicherheitsfreigaben (Ü2/Ü3), Erfahrung in Behördenprojekten oder mit Spezialisierungen in Sensorik, Embedded Systems oder Kryptografie erzielen oft noch höhere Gehälter.

Mögliche Karrierewege:

  • Technisch: Spezialisierung in Bereichen wie Radar, Embedded Software, Cybersecurity oder Optronik; Positionen wie Lead Engineer oder Systemarchitekt
  • Management: Entwicklung in Richtung Projektleitung, Program Management oder Business Unit Management
  • Perspektive: Ein Wechsel zwischen technischer Laufbahn und Management ist in vielen Unternehmen möglich, insbesondere für Fachkräfte mit MBSE-, PM- oder Systemkompetenzen

Aufgrund der großen Zahl langfristiger Entwicklungsprogramme, von Drohnenplattformen über Kommunikationssysteme bis hin zu Raumfahrtprojekten, bietet der Defence-Sektor Dir zudem außergewöhnlich planbare und stabile Karriereperspektiven.

Diese Soft Skills sind essenziell

Im Defence-Umfeld spielen Deine persönlichen Fähigkeiten eine genauso große Rolle wie Dein technisches Know-how. Die Projekte sind komplex, interdisziplinär und sicherheitskritisch. Deshalb achten Unternehmen stärker als in vielen anderen Branchen darauf, wie zuverlässig, strukturiert und belastbar Du arbeitest.

Zudem gewinnen über rein technische Fähigkeiten hinaus zunehmend interdisziplinäre Kompetenzen an Bedeutung, „etwa Projektmanagement oder die Fähigkeit, in multinationalen Teams zu arbeiten“, so Philipp Riedel im Handelsblatt (Rüstungsbranche im Aufschwung: So gelingt der Quereinstieg). Einige dieser Soft Skills fließen sogar in die spätere Sicherheitsüberprüfung ein.

  • Diskretion und Vertrauenswürdigkeit
    Du wirst mit vertraulichen Informationen und sicherheitsrelevanten Systemen arbeiten. Dafür braucht es absolute Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit. Dies wird im Gespräch und später auch durch die Sicherheitsüberprüfung bestätigt.
  • Belastbarkeit und Verantwortungsbewusstsein
    Viele Defence-Projekte stehen unter Zeitdruck und haben sicherheitsrelevante Auswirkungen. Du solltest zeigen können, dass Du Verantwortung übernehmen und auch in anspruchsvollen Situationen souverän bleiben kannst.
  • Teamarbeit und interdisziplinäres Denken
    In der Defence-Branche arbeitest Du selten nur in einer Disziplin. Hardware, Software, Sensorik, Systemarchitektur und Betrieb greifen ineinander. Deine Fähigkeit, mit verschiedenen Fachbereichen strukturiert zusammenzuarbeiten, ist deshalb entscheidend.
  • Struktur und Dokumentation
    Ordnung, Nachvollziehbarkeit und saubere Dokumentation gehören hier zum Alltag. Prozessdisziplin ist kein „nice to have“, sondern ein wesentlicher Bestandteil sicherheitskritischer Arbeit.
  • Resilienz und Problemlösungsorientierung
    Lang laufende Projekte, technische Herausforderungen und hohe Anforderungen verlangen nach einem ruhigen Mindset und analytischem Denken. Je besser Du mit Stress und komplexen Situationen umgehen kannst, desto leichter wird Dir der Einstieg fallen.

Bewerbung und Einstieg: So überzeugst Du im Defence-Sektor

Die Bewerbungsverfahren im Defence-Bereich unterscheiden sich in mehreren Punkten von denen klassischer Industriebranchen. Neben der fachlichen Qualifikation spielt Deine persönliche Eignung eine zentrale Rolle, da viele Positionen sicherheitsrelevanten Aufgaben oder den Umgang mit vertraulichen Informationen umfassen. Die Unternehmen achten daher besonders auf Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit, in komplexen technischen Umgebungen souverän zu arbeiten.

Tanja Goller - YER Deutschland

„Diskretion, Vertraulichkeit und Loyalität sind Grundvoraussetzungen in einem sicherheitsrelevanten Umfeld. Arbeitgeber erwarten ein klares Verständnis für den Umgang mit vertraulichen Informationen, den Verzicht auf externe Cloud-Dienste oder unsichere IT-Tools und ein regelkonformes Verhalten auch außerhalb der Arbeitszeit. Außerdem sollten Bewerber:innen auf den Punkt Haltung achten, heißt: es gilt den gesellschaftlichen Auftrag des Defence-Sektors zu respektieren und sich professionell gegenüber staatlichen Institutionen und Sicherheitsorganen zu positionieren. Zudem sollten Bewerber:innen Fragen zur sicherheitspolitischen Haltung, Loyalität oder Einsatzbereitschaft reflektiert zu beantworten – insbesondere bei einer Bewerbung um sensible Projekte und Stellen.“ 

Tanja Goller
Team Lead Defence & Aviation YER Deutschland
(
elektroniknet.de)

Besonderheiten:

  • Mehrstufige Auswahlprozesse: Fachliche Interviews, Gespräche zum „Cultural Fit“ sowie, je nach Position, zusätzliche psychologische Eignungstests
  • Sicherheitsüberprüfung (Ü1–Ü3): Für Projekte mit Zugriff auf vertrauliche Informationen verpflichtend; wird nach der Einstellung durch Behörden durchgeführt
  • Hintergrund-Checks: Prüfung der finanziellen Verhältnisse, eventueller Vorstrafen sowie von Auslandsbeziehungen oder -aufenthalten

Bewerbungstipps:

  • Motivation klar kommunizieren: Unternehmen erwarten ein nachvollziehbares Interesse an sicherheitsrelevanten Technologien und der Arbeit im Defence-Umfeld.
  • Technische Projekte hervorheben: Besonders wertvoll sind Beispiele, die Komplexität, Struktur und sicherheitskritische Arbeitsweisen belegen, auch aus den Bereichen Luftfahrt, Automotive, Medizintechnik oder Energie.
  • Soft Skills betonen: Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Diskretion und Belastbarkeit sind essenziell.
  • Normenkenntnisse erwähnen: Erfahrungen mit ISO 26262, DO-178C, IEC 61508 oder vergleichbaren Standards sind ein Plus, aber keine zwingende Voraussetzung.
  • Vorbereitung auf Hintergrundfragen: Die Haltung zu sicherheitspolitischen Aufgaben wird regelmäßig thematisiert. Professionalität und Offenheit sind hier entscheidend.

Noch mehr Tipps: In unserem Magazin erfährst Du alles Wichtige zum CV als Ingenieur:in sowie viele weitere Tipps.

Fazit: Zukunft gestalten und Karrierechancen nutzen

Die Rüstungs- und Verteidigungsindustrie befindet sich im Aufschwung: Moderne Systeme sind Hightech-Produkte, deren Entwicklung exzellente Elektronik-, Software- und Systemkompetenzen erfordert. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Fachkräften kontinuierlich, von Embedded- und KI-Spezialist:innen über Systems Engineers bis hin zu Expert:innen für Cybersecurity und Sensorik.

Für Dich als Bewerber:in eröffnet der Defence-Sektor damit attraktive Perspektiven: anspruchsvolle Projekte, langfristige Sicherheit, vielfältige Spezialisierungswege und die Möglichkeit, an Technologien zu arbeiten, die für die Sicherheit und Souveränität Deutschlands und Europas zentral sind. Auch Quereinsteiger:innen mit Erfahrung aus den Bereichen Luftfahrt, Automotive, Energie, Telekommunikation oder Medizintechnik finden zunehmend passende Anschlussmöglichkeiten.

Zudem wandelt sich die Branche: Neben etablierten Konzernen entstehen immer mehr dynamische Start-ups und innovative Mittelständler. Dadurch findest Du heute deutlich vielfältigere Arbeitsumfelder vor als es das oft traditionelle Image vermuten lässt.

Wichtig bleibt eine reflektierte persönliche Haltung, denn Arbeiten im Defence-Umfeld bedeutet immer auch Verantwortung, technisch wie gesellschaftlich. Wenn Du diese Verantwortung bewusst übernehmen möchtest, bietet Dir die Branche ein zukunftsstarkes, sinnstiftendes Arbeitsfeld und hervorragende Entwicklungschancen

Aktuelle Stellenangebote, spezialisierte Einstiegsoptionen und passende Positionen in allen Defence-Schwerpunkten findest Du in der YER-Jobbörse

 

***

Bildnachweis: Titelbild: Gorodenkoff/stock.adobe.com, Bild 2: Gorodenkoff/stock.adobe.com, Bild 3: Tongpool/stock.adobe.dom, Bild 4: Gorodenkoff/stock.adobe.com

Häufige Fragen zu Jobs in der Rüstungsindustrie

Für die meisten technischen Positionen wird ein Studium oder eine Ausbildung in Bereichen wie Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau oder Luft- und Raumfahrttechnik vorausgesetzt. Zusätzlich sind Kenntnisse in Safety- und Security-Standards, Erfahrung mit komplexen Systemen sowie interdisziplinäres Denken von Vorteil. Für nicht-technische Bereiche wie Projektmanagement oder Qualitätssicherung, zählen vor allem Prozessverständnis und strukturierte Arbeitsweisen.

 Die persönliche Haltung spielt im Defence-Bereich eine größere Rolle als in vielen anderen Industrien. Unternehmen erwarten zwar keine bestimmte politische Meinung, aber ein grundlegendes Verständnis dafür, dass ihre Produkte sicherheitsrelevante Aufgaben erfüllen. Wer Tätigkeiten in der Verteidigung aus moralischen Gründen ablehnt, wird sich im Arbeitsalltag schwer tun. Umgekehrt profitieren Bewerber:innen, die sich mit sicherheitspolitischen Fragestellungen auseinandergesetzt haben und die Verantwortung der Branche nachvollziehen können. Wichtig sind eine reflektierte, offene Haltung sowie die Bereitschaft, die sicherheitsrelevante Mission des Arbeitgebers professionell zu unterstützen.

Sehr gut, vor allem, wenn Du aus einer technisch anspruchsvollen Branche kommst wie Luftfahrt, Automotive, Energie, Telekommunikation, Medizintechnik oder Industrieautomation. Die meisten Defence-Unternehmen bieten spezielle Schulungen zu militärischen Normen und Einarbeitungsprogramme an. So kannst Du Dir das branchenspezifische Wissen gut aneignen.

Für viele Projekte ist der Umgang mit vertraulichen oder sicherheitsrelevanten Informationen unvermeidbar. Die Sicherheitsüberprüfung (Ü1–Ü3) stellt sicher, dass Bewerber:innen zuverlässig und vertrauenswürdig sind. Sie wird erst nach der Einstellung eingeleitet und von staatlichen Stellen durchgeführt. Nicht jede Position erfordert eine Freigabe, aber je höher die Geheimhaltungsstufe ist, desto wichtiger wird sie.

Neben technischer Expertise stehen persönliche Fähigkeiten im Mittelpunkt: Diskretion, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit, belastbare Arbeitsweisen, strukturierte Dokumentation und interdisziplinäres Denken. Diese Faktoren werden im Auswahlprozess oft intensiver geprüft als in anderen Branchen.

Aktuelle Positionen in Systems Engineering, Cybersecurity, Embedded Software, Sensorik, KI/Robotik und verwandten Bereichen findest Du in der Jobbörse von YER Deutschland. Dort kannst Du gezielt nach Spezialisierungen, Standorten und Branchen filtern und Dich direkt auf passende Defence-Jobs bewerben.

Warum wird das Video nicht abgespielt?

Zum Abspielen des Videos benötigen wir die Zustimmung für die Nutzung des YouTube-Dienstes. Klicken Sie auf dem Button, um die Blockierung aufzuheben. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Vimeo ist deaktiviert

Für die Verwendung von Vimeo Videos benötigen wir Ihre Zustimmung. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Google Maps ist deaktiviert

Für die Verwendung von Google Maps benötigen wir Ihre Zustimmung. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Spotify ist derzeit deaktiviert

Für die Nutzung des Spotify-Dienstes benötigen wir Deine Zustimmung. Klicke auf „Spotify aktivieren“ um die Blockierung aufzuheben. Weitere Informationen findest Du in unseren Datenschutzbestimmungen.

Formular muss aktiviert werden

Das Formular wird durch Brevo zur Verfügung gestellt. Für die Nutzung des Formulares benötigen wir Deine Zustimmung. Klicke auf „Brevo aktivieren“ um die Blockierung aufzuheben. Weitere Informationen findest Du in unseren Datenschutzbestimmungen.

Formular muss aktiviert werden

Das Formular wird durch Eventbride zur Verfügung gestellt. Für die Nutzung des Formulares benötigen wir Deine Zustimmung. Klicke auf „Eventbride aktivieren“ um die Blockierung aufzuheben. Weitere Informationen findest Du in unseren Datenschutzbestimmungen.

Podigee ist derzeit deaktiviert

Für die Nutzung des Podigee-Dienstes benötigen wir Deine Zustimmung. Klicke auf „Spotify aktivieren“ um die Blockierung aufzuheben. Weitere Informationen findest Du in unseren Datenschutzbestimmungen.