
Energiewirtschaft vor dem Umbruch: Fachkräfte werden zur Schlüsselressource
In diesem Artikel erfährst Du, wie sich die Energiebranche in Deutschland entwickelt und warum der Fachkräftemangel für viele Unternehmen zur zentralen Herausforderung wird. Das Whitepaper zur Arbeitszufriedenheits-Studie 2025 von YER Deutschland zeigt außerdem, was Fachkräfte im Energiesektor von ihrer Arbeit erwarten und liefert wertvolle Learnings, wie Unternehmen Expert:innen für sich begeistern und nachhaltig halten können.
Energiewirtschaft im Umbruch:
Das Wichtigste in Kürze
- Die Energiebranche gehört zu den wichtigen Bereichen der deutschen Wirtschaft. Sie wirkt bei Klimaschutz, Innovation und Digitalisierung mit und schafft zahlreiche moderne, hochspezialisierte Jobs.
- Der Fachkräftemangel wächst: Hunderttausende Stellen in den Bereichen Technik, IT und Projektmanagement bleiben unbesetzt und gefährden damit die Energiewende.
- Besonders gefragt sind Ingenieur:innen, IT-Expert:innen, Projektmanager:innen, Fachkräfte für Wasserstoff und Speichertechnologien sowie Schnittstellenprofile.
- Unternehmen können den Fachkräfteengpass erfolgreich managen, indem sie selbst ausbilden, international Fachkräfte rekrutieren, Prozesse digitalisieren, attraktive Arbeitsbedingungen schaffen und Kooperationen nutzen.
- Spezialisierte Personalberatungen für den Energy-Bereich wie YER Deutschland helfen dabei, passende Mitarbeiter:innen zu finden, sei es für einen kurzfristigen Bedarf oder ein langfristiges Projekt.

Arbeitszufriedenheit in der Energiebranche:
Wie ist der Stand 2025?
Zufrieden, aber wechselbereit: Die YER Deutschland Arbeitszufriedenheits-Studie 2025 zeichnet ein überraschendes Bild. Mit 95 Prozent positiven Bewertungen ist die Energiebranche Spitzenreiter im Branchenvergleich. Doch gleichzeitig denkt jede:r Zweite über einen Jobwechsel nach.
Warum bleibt die Wechselbereitschaft trotz hoher Zufriedenheit so hoch und was bedeutet das für Unternehmen im „War for Talents“?
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Was ist die Energiewirtschaft?
Zur Energiewirtschaft zählen alle Unternehmen, die sich mit der Erzeugung, dem Transport, der Verteilung und dem Handel von Energie befassen. In Deutschland sind in diesem Sektor, genauer im Bereich der erneuerbaren Energien, mehr als 400.000 Personen beschäftigt.
Die Wertschöpfungskette der Energiewirtschaft macht deutlich, wie breit die Branche aufgestellt ist:
- Erzeugung: Energie wird gewonnen, zum Beispiel aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder aus fossilen Quellen wie Erdöl, Kohle oder Gas.
- Umwandlung: Die gewonnenen Energieträger werden in Strom oder Wärme umgewandelt. Das geschieht beispielsweise in Kraftwerken, Photovoltaik- oder Windkraftanlagen.
- Transport und Speicherung: Strom und Gas werden über Leitungen und Netze transportiert. Überschüsse fließen in Batteriespeicher, Wasserstoffanlagen oder Gasspeicher und werden dort zwischengespeichert, bis sie benötigt werden.
- Verteilung: Über regionale Netze, Stadtwerke und Versorger gelangt die Energie schließlich in die Steckdosen von Haushalten und in die Industrie.
- Handel und Vertrieb: Energie wird an der Börse sowie durch Energieanbieter gehandelt.
Welche Bedeutung hat die Energiebranche für die deutsche Wirtschaft?
Die Energiebranche spielt eine zentrale Rolle in der Versorgung unserer Gesellschaft mit Wärme und Strom und bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie trägt in drei zentralen Bereichen maßgeblich zum Fortschritt bei:
Was sind die drängendsten Herausforderungen der Energiewirtschaft?
Die Liste der Herausforderungen für die Energiewirtschaft und ihre Unternehmen im Zuge der Energiewende ist lang. Wie alle Bereiche der Wirtschaft muss die Branche ihre Emissionen senken und Klimaneutralität erreichen.
Das politisch proklamierte Ziel lautet, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral wirtschaften soll. Besonders die letzten Schritte auf diesem Weg gelten als teuer und technisch anspruchsvoll. Laut der Studie „Investitionen für ein klimaneutrales Deutschland“ summiert sich der Investitionsbedarf von 2025 bis 2045 auf durchschnittlich 540 Milliarden Euro pro Jahr oder elf Prozent der Wirtschaftsleistung Deutschlands.
Parallel dazu stockt der Netzausbau: Langwierige Genehmigungen und fehlende Speicher bremsen den Fortschritt, und beim Ausbau der Wasserstoffwirtschaft sind nach Angaben des „Fortschrittsmonitors Energiewende 2025“ bislang erst 1,6 der geplanten 10 GW Elektrolysekapazität bis 2030 gesichert.
Selbst wenn die erneuerbaren Energien stark wachsen, bleibt die Versorgungssicherheit ein wichtiges Thema, denn Sonne und Wind stehen nicht rund um die Uhr zur Verfügung. Damit Strom jederzeit zuverlässig fließt, braucht es auch gesicherte Erzeugungskapazitäten (z. B. Gaskraftwerke, Wasserstoffkraftwerke), flexible Netze und moderne Speicher. Hinzu kommt die Frage nach den Kosten: Netzengpässe, Überproduktion bei Photovoltaik und hohe Energiepreise belasten Wirtschaft und Verbraucher:innen gleichermaßen und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Für die Zukunft sind auch Digitalisierung und Flexibilisierung von Bedeutung: Intelligente Netze, Smart Meter und dynamische Tarife sollen dabei helfen, Strom besser zu verteilen und Lasten bedarfsgerecht zu steuern. Doch hier fehlt es vielerorts noch an Geschwindigkeit bei der Umsetzung.
Schließlich sorgt politische Unsicherheit, die sich von komplexen Förderprogrammen bis hin zum bürokratischen Aufwand erstreckt, für Zurückhaltung bei Investitionen. Über allem steht jedoch der Fachkräftemangel: Ohne ausreichend Expertise in den Bereichen Technik, IT und Projektmanagement werden diese Herausforderungen für die Energiewirtschaft nur schwer zu stemmen sein.
Wie groß ist der Fachkräftemangel in der Energieindustrie?

Laut einer Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) werden bis 2035 bundesweit etwa 560.000 Mitarbeiter:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette fehlen. Das betrifft unter anderem den Ausbau erneuerbarer Energien, der Netzinfrastruktur und der Wasserstoffproduktion.
Besonders betroffen sind Bau- und Ausbauberufe (46 Prozent gelten als Engpass), fertigungstechnische Berufe (32 Prozent) sowie Elektroingenieur:innen, Betriebstechniker:innen, Bauelektriker:innen und IT-Spezialist:innen.
Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, der auf den demografischen Wandel und das altersbedingte Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus den Unternehmen der Energiebranche zurückzuführen ist, gilt inzwischen als ernstzunehmendes Risiko für die erfolgreiche Energiewende.
Welche Jobprofile sind in der Energiewende besonders gefragt?
Die Energiewende sorgt für einen enormen Personalbedarf, egal ob bei großen Energieversorgern wie RWE, E.ON oder Vattenfall, bei Stadtwerken, im spezialisierten Mittelstand oder bei innovativen Start-ups. Erneuerbare Anlagen, Netze und Speicher müssen ausgebaut, der Wärmesektor umgestellt und digitale Lösungen integriert werden. Talente erwartet eine spannende Jobperspektive in klassischen Handwerksberufen oder in hochspezialisierten Rollen in den Bereichen IT, Digitalisierung, künstliche Intelligenz (KI) und Netzinfrastruktur.
Die gefragtesten Jobprofile und Berufe in der Energiewirtschaft
- Energie-Ingenieur:innen: Sie entwickeln Windparks, konzipieren Solaranlagen oder kümmern sich darum, dass Stromnetze für den wachsenden Bedarf stabil bleiben. Ohne Energie-Ingenieur:innen könnten viele Ausbauziele für erneuerbare Energien gar nicht erreicht werden.
- Wirtschaftsingenieur:innen mit Energiefokus: Sie bewerten, ob ein Kraftwerk wirtschaftlich sinnvoll ist, organisieren die Finanzierung oder entwickeln Strategien für eine klimaneutrale Unternehmensausrichtung. Ihr Blick auf Zahlen und Märkte entscheidet oft, ob große Projekte wie Wasserstoffpipelines oder Netzausbauprojekte Realität werden.
- IT-Fachkräfte und Data Scientists: Sie analysieren riesige Mengen an Energiedaten, um Verteilnetze so zu steuern, dass Strom immer dann verfügbar ist, wenn er benötigt wird. Mithilfe ihrer Lösungen entstehen unter anderem Smart Grids. Auch Expert:innen für die Sicherheit der vernetzten IT-Infrastruktur werden händeringend gesucht, beispielsweise IT-Security Spezialist:innen oder Risk Manager:innen.
- IoT- und Embedded-Systems-Engineers: Sie kümmern sich um die Schnittstellen zwischen Hardware, Software und Netzen. Ein Beispiel: Sie entwickeln smarte Stromzähler (Smart Meter), die Verbrauchsdaten in Echtzeit erfassen und so Energieflüsse transparent machen.
- Projektmanager:innen: Sie bringen Ingenieur:innen, Behörden und Bauunternehmen zusammen und behalten Zeit- und Budgetpläne sowie regulatorische Vorgaben stets im Blick. Dank ihrer Koordination werden komplexe Vorhaben wie die Inbetriebnahme erneuerbarer Energieanlagen oder die Umstellung ganzer Stadtteile auf Fernwärme erfolgreich realisiert.
- Regulierungsmanager:innen und Compliance-Spezialist:innen: Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Tätigkeit ist die Übertragung neuer Gesetze und Verordnungen in die Praxis. Wenn zum Beispiel eine EU-Richtlinie zur Stromspeicherung beschlossen wird, sorgen sie dafür, dass Unternehmen diese korrekt und rechtzeitig umsetzen.
- Fachkräfte für Wasserstofftechnologie und Energiespeicherung: Sie entwickeln Elektrolyseure, bauen Wasserstofftankstellen oder optimieren Batteriespeicher für Solarstrom. Mit ihrer Arbeit treiben sie eine Schlüsseltechnologie voran, die in Zukunft Industrie, Mobilität und Energieversorgung klimaneutral machen soll.
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Vom Engpass zur Chance: Wie Unternehmen Fachkräfte gewinnen und halten können
Die Unternehmen der Energiebranche stehen vor der zentralen Herausforderung der Energiewende: Sie müssen Tausende Fachkräfte gewinnen und gleichzeitig Talente langfristig halten. Mit den Rekrutierungsstrategien von gestern wird das nicht funktionieren.
So kann dem Fachkräftemangel aktiv gegengesteuert werden:
1. Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen
Geld allein reicht nicht mehr aus. Fachkräfte im Energiebereich achten zunehmend auf Flexibilität, Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Wie die Utility-Partners-Analyse 2025 feststellt, ist der „Fachkräftemangel” in manchen Fällen auch ein Attraktivitätsproblem. Flexible Arbeitszeitmodelle wie Freelancing oder Arbeitnehmerüberlassung, Remote-Arbeit, Sabbaticals oder klare Karrierepfade machen hier den Unterschied. Wer etwa Projektmanager:innen nicht nur ein gutes Gehalt, sondern auch die Möglichkeit bietet, eine Auszeit für Weiterbildung zu nehmen, hat im Wettbewerb um Talente die Nase klar vorn.
2. Fachkräftesuche international ausweiten
In Deutschland gibt es zu wenig Fachkräfte, um den Bedarf an Spezialist:innen für den Energysektor zu decken. Deshalb setzen Unternehmen zunehmend auf globales Recruiting und werben verstärkt Personal im Ausland an.
Damit dies gelingt, braucht es gute Rahmenbedingungen: Unterstützung bei Visa, Wohnungssuche und Sprachkursen sowie Coaching bei der Eingewöhnung in Deutschland sind wichtig, damit sich internationale Talente in Deutschland wohlfühlen und nicht nach wenigen Monaten schon wieder aufgeben. Auf diese Weise hat beispielsweise die Energieversorgung Mittelrhein laut Pressebericht bereits drei ausländische Expert:innen für sich gewinnen können.
3. Talente ausbilden
Da viele Berufe der Energiewende sehr speziell sind, müssen Unternehmen diese selbst ausbilden oder gezielt weiterqualifizieren. Das bedeutet: mehr Ausbildungsplätze schaffen und bestehende Mitarbeiter:innen durch Weiterbildungen fit machen. Ein Beispiel: Monteur:innen für Solaranlagen werden in Schulungen zusätzlich für den Umgang mit Smart-Meter-Technik qualifiziert.
4. Mehr Insights & Leadership-Tipps
Mehr konkrete Maßnahmen findest Du im Whitepaper „Karriere, Klarheit und KI – Womit die Energiebranche Talente für sich begeistert“ von YER Deutschland.
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Die Energiewende gelingt nur mit den passenden Fachkräften
Die Energiewende ist nicht nur ein technologisches Projekt, sondern in erster Linie eine personelle Herausforderung. Es fehlen schlichtweg ausreichend viele Fachkräfte mit dem benötigten Know-how.
Das macht Personalgewinnung und -entwicklung zur Chefsache. Unternehmen, die jetzt in Weiterbildung und Umschulungen investieren, auch Bewerbungen von Quereinsteiger:innen eine Chance geben und innovative Recruiting-Wege beschreiten, sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit und leisten einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende.
Als Personalberatung für die Energiebranche unterstützt YER Deutschland Unternehmen dabei, die passenden Expert:innen für Schlüsselpositionen zu finden und so den Umbau der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität erfolgreich zu gestalten. Wir vermitteln Fachkräfte flexibel über Arbeitnehmerüberlassung, Freelancing oder Contracting. Unser Angebot reicht von Ingenieur:innen für den Netzausbau über IT-Expert:innen für Smart Grids bis hin zu Fachleuten für Wasserstoff- und Speichertechnologien. Darüber hinaus unterstützen wir Dich bei der Suche nach internationalen Mitarbeiter:innen.
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